Artikel veröffentlicht: Sunday, 03. April 2011, 14:13 Uhr
BEACHTLICH....
Als Sonderermittler im UN-Auftrag schien Richard Goldstone ideal: ein jüdischer Jurist aus Südafrika konnte weltweit als Zeuge dafür dienen, dass Israel im sog. "Gaza-Krieg" (der allerdings kein Krieg um Gaza, sondern ein Krieg gegen die Israel-angreifende Hamas war) alle Normen internationalen Rechts hinter sich gelassen habe. Der als fact finding mission titulierte Auftrag an die Goldstone-Kommission geriet als Bericht international bald zum Beleg für die Kriegsverbrechen Israels. Zwar geriet Goldstone auch in heftige Kritik, doch die internationale Atmosphäre der Ignoranz gegenüber der Juden-/Israelfeindschaft ließ diese Kritik nur zum Begleittext derer werden, die die Freunde Israels der doppelten Standards anklagen.
Nunmehr ist von einer bemerkenswerten Korrektur zu berichten, die der ehemalige UN-Sonderbeauftragte Goldstone selbst vorgenommen hat. In der Washington Post korrigiert er die in seinem UN-Bericht vorgenommene Annahme, Israel habe im sog. Gaza-Krieg Kriegsverbrechen begangen.
Diese Goldstone-Korrektur wird zwar zu keiner Minderung, Relativierung oder vergleichbarer Selbstkorrektur sog. Kairos-Papiere oder v.a. derer führen, die zu wissen meinen "Warum der Friede verhindert wird" - wie beispielhaft in diesen Tagen von Rupert Neudeck erneut in einem Dokument narzisstischer Selbstgerechtigkeit ("Das unheilige Land") auf den Büchermarkt geworfen.
Aber als Dokument der Selbstkorrektur hat die Goldstone-Veröffentlichung ihrerseits Standards gesetzt.
Angesichts der Delegitimation des jüdischen Staates, als einem Instrument des Krieges gegen ihn, soll die Korrektur Goldstones hier somit nicht unerwähnt bleiben.
Karl H. Klein-Rusteberg
es folgt der link zum Goldstone Beitrag in der Washington Post:
http://www.washingtonpost.com/opinions/reconsidering-the-goldstone-report-on-israel-and-war-crimes/2011/04/01/AFg111JC_story.html