DONNERSTAGSGESPRÄCH im Mai als Kooperation von ALTE SYNAGOGE - Haus jüdischer Kultur - und Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V.
Der Begriff „Antisemitismus" wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts für judenfeindliche Ressentiments in Deutschland geprägt. Oft wird behauptet, arabische Muslime seien „Semiten“ und könnten deshalb keine „Antisemiten“ sein. Gleichwohl ist heute der muslimische Judenhass von wachsender Bedeutung.
Judenfeindliche Ressentiments spielen seit der Niederschrift des Korans im 7. Jahrhundert und dem Massaker gegen die Juden von Medina im Jahre 628 durch Mohamed im Islam eine fundamentale Rolle. Bis heute kann dieser traditionelle Judenhass reaktiviert und politisch instrumentalisiert werden. Ein Beispiel dafür liefert die im Gaza-Streifen herrschende Organisation Hamas in ihrer Charta. Judenhass wird auf den Staat Israel übertragen, dessen Zerstörung das erklärte Ziel dieser Bewegung ist.
Der Vortrag beschäftigt sich mit neuen Formen von Judenhass und Feindschaft gegenüber Israel, mit den Zusammenhängen zwischen beiden und ihren Auswirkungen auf die Stimmung in Europa, besonders vor dem Hintergrund der neuesten Entwicklungen und der „arabischen Revolte" im Mittleren Osten 2011.
Chaim Noll, geboren 1954 in Berlin, Abitur, Studium der Mathematik in Jena und Kunst und Kunstgeschichte in Berlin, Meisterschüler der Akademie der Künste der DDR, verweigerte 1980 den Wehrdienst in der DDR-Armee aus Gewissensgründen, Einweisung in psychiatrische Kliniken, 1983 Ausreise mit Frau und Kindern nach West-Berlin, wo er seine ersten Bücher veröffentlichte, freier Mitarbeiter zahlreicher deutscher Zeitungen und Rundfunk-Sender.
1989-91 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Freien Universität Berlin, Mitglied des Redaktionskollegiums der Exil-Zeitschrift kontinent (Paris/Bonn), 1992-95 in Rom, seit 1995 in Israel, 1998 israelische Staatsbürgerschaft. Seit 1998 Writer in Residence am Center for German Studies der Ben Gurion University, Beer Sheva, Israel und Mitglied des Israelischen PEN.