Artikel veröffentlicht: 27.02.2014, 13:51 Uhr
VERRAT FÜR DEN "ENDSIEG"
- Karl H. Klein-Rusteberg -
Dieses Photo wurde am Mittwoch, 26. Februar 2014, publiziert und gesendet von der UN-Relief and Works Agency.
Es zeigt eine Straße in Damaskus vom 31. Januar 2014 und eine unübersehbare Schlange palästinensischer Flüchtlinge aus dem Flüchtlingslager Yarmouk, die auf ihre tägliche Ration an Nahrungsmitteln, die von Tag zu Tag kleiner wird, warten. Die israelische Tageszeitung Haaretz hat diese Palästinenser in einem etwas älteren Artikel als Zweifach-Flüchtlinge beschrieben: mit dem Aufenthalt in Syrien sind sie Flüchtlinge vor dem Krieg im Land, zudem finden sie unter den kriegsführenden Parteien im Land (und von deren Unterstützern von außen, ob arabisch oder iranisch) keinerlei Hilfe. Warum - so die syrische Begründung - sollten Vertreter des syrischen Staates, des Assad-Regimes also, mit Vertretern eines Flüchtlingslagers verhandeln, wenn diese Vertreter keinen Staat repräsentieren? Dass Verhandlungen zwischen den kriegsführenden Parteien über die Versorgungslage unmöglich sind, scheint ohnehin ausgemacht.
Das Assad-Regime galt/gilt seit Jahrzehnten als Teil der arabischen Widerstandsfront - gegen Israel, also nach aussen als (selbsternannter) Repräsentant der "Interessen des palästinensischen Volkes". Innerarabisch war das über lange Zeit für das Regime in Damaskus eine Garantie für Glaubwürdigkeit. Das Maß der Glaubwürdigkeit lag (und liegt) allein in der Feindschaft gegenüber Israel. Assad drängte gar Palästinenser, die in Syrien lebten, in 2011 dazu, gegen die Golan-Grenze zu Israel anzustürmen, um am ´Tag der Naqba´ die ´Katastrophe der Vertreibung´ von 1948 zu rächen. Das Leben der Palästinenser, die aufgehetzt und gezwungen von Assad gegen israelische Militärs stürmten, spielte dabei keine Rolle. Das Wichtigste war: es gab weitere sog. Märtyrer, hilflose Opfer, die dem Zwang Assads nachgeben mussten, um in den sicheren Tod zu rennen - schließlich hatte Israel seine Grenze zu verteidigen - was die "Front des Widerstands" einkalkuliert. Zynisch formuliert, ließe sich hier von einer negativen Anerkennung des Staates Israel sprechen.
Immer noch gehört Assads Syrien zur sog. "Achse des Widerstands" - gegen Israel, im vermeintlichen Interesse "der palästinensischen Sache". Die ungeheure Lage der Palästinenser im Flüchtlingslager innerhalb Syriens - im Foto oben angedeutet - ist nicht der Staatsgründung Israels 1948 anzulasten. Dass Palästinenser auf syrischem Boden in diesen Tagen verhungern ist Ausdruck einer "Solidarität", die das Leben von Palästinensern allein dazu einsetzt, um den Jahrzehnte währenden Krieg gegen Israel zu stimulieren und fortzusetzen. "Endsieg" ist die einzig relevante Devise der Israelfeinde. Die "Sache der Palästinenser" dabei ist es, sich dafür herzugeben. Efraim Karsh schrieb vor Jahren ein Buch mit dem Titel "Palestine Betrayed" - Das verratene Palästina. Dass hier nicht israelischer Verrat gemeint ist, liegt für die, die sich an der (schrecklichen) Wirklichkeit orientieren, auf der Hand. Würden sich die heutigen Achsenmächte des Widerstands um ihre eigene Entwicklung bemühen, statt sich am Krieg gegen Israel, den sog. "zionistischen Satan", zu ergötzen, wäre den Palästinensern eher geholfen. Doch der Verrat gegen sie geht weiter - schließlich muss, aus Sicht der Front des Widerstands gegen Israel, der lange Krieg gegen den jüdischen Staat weiter gehen. Wie lange - ob gewollt oder ungewollt - Europa auf diese zynische Opferung der Palästinenser eingeht und dies "kritisch" gegen Israel wendet, scheint ebenso wie der Krieg gegen Israel bis zum Tag des Heiligen St. Nimmerlein weiterzugehen. Aufgeklärte und solidarische (auch mit den Palästinensern) Politik sähe jedoch anders aus......
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